Eine neue Kultur der Immunstärkung
Was stärkt das Immunsystem? Dies ist eine nicht unbedeutende Frage. Denn das Immunsystem ist die grundlegende Basis für die Gesundheit.
Bei der Geburt ist das Immunsystem noch nicht ausgebildet. Der Säugling erhält zunächst neben dem vorgeburtlich angelegten Immunschutz von der Mutter einen weiteren Schutz über die Muttermilch. Danach braucht das Immunsystem ein regelmäßiges und intensives Training, damit es sich weiter individuell entwickeln kann. Dies geschieht am Besten, indem das Kind viel Kontakt mit den verschiedensten Viren, Bakterien und anderen Erregern hat. Für ein Kind ist es ganz natürlich, dass es alles anfasst und in den Mund steckt. Zum einen erweitert es damit seine Erfahrungen mit der Welt und zum anderen kommt es dadurch mit den verschiedensten Erregern in Berührung, woran sich sein Immunsystem weiter aufbauen kann. Mit dem Besuch von Kindergarten und Schule kommen durch den Kontakt mit vielen anderen Kindern weitere Begegnungen mit den verschiedensten Erregern hinzu. Auch das Durchmachen von Kinderkrankheiten spielt für die Erkraftung und Weiterentwicklung des Immunsystems eine wichtige Rolle.
Kinder, die aus Angst auf übertriebene Weise von Schmutz ferngehalten werden oder in deren Umgebung viel desinfiziert wird, können kein starkes Immunsystem ausbilden, was sich besonders im Erwachsenenalter mit häufigeren und schwereren Erkrankungen bemerkbar macht.
Das Immunsystem braucht also, damit es sich gut anlegen kann, die Konfrontation und die Auseinandersetzung mit vielen verschiedenen Erregern in der Kindheit. Dieses Training darf aber auch beim Erwachsenen nicht fehlen. So dürfte jetzt schon deutlich geworden sein, dass die monatelangen Corona-Maßnahmen des Maskentragens und der Kontaktreduktion und Isolation das Immunsystem maßgeblich geschwächt haben und bei weiterem Fortdauern weiter herabschwächen werden.
Ein Bewusstsein, dass man sein Immunsystem stärken kann, scheint immer mehr aus dem allgemeinen Gesellschaftsleben zu weichen. Ja sogar die Tatsache, dass wir überhaupt ein Immunsystem besitzen, gerät immer mehr in Vergessenheit. So ist es besonders auffällig, dass in dem ganzen Jahr mit der Corona-Krise das Immunsystem in den politischen Entscheidungen und den großen Medien so gut wie keine Berücksichtigung oder Erwähnung fand. Stattdessen wurde und wird auf einseitige Weise auf eine neuartige mRNA-Impfung abgestellt, bei der weder die Wirksamkeit, noch mögliche Nebenwirkungen vorab ausreichend getestet wurden.
Doch wir haben ein Immunsystem! Und dieses Immunsystem hat die Menschheit schon seit Tausenden von Jahren die verschiedensten Viren, Bakterien und andere Erreger überwinden und überleben lassen. So wäre es auch jetzt – oder gerade jetzt – sinnvoll, sich wieder auf das Immunsystem zu besinnen und die Möglichkeiten zur Stärkung der Immunkraft, die jedem selbst zur Verfügung stehen, zu ergreifen und umzusetzen.
Auf dieser Plattform sollen vor allem drei Gebiete aus einer Vielzahl weiterer Ansatzpunkte herausgegriffen werden:
- Wie kann über die Ernährung die Immunkraft gestärkt werden?
- Wie fördert Bewegung und die Aktivierung der Wirbelsäule das Immunsystem?
- Wie kann der Atem die Kraft des Immunsystems aufbauen?
Es ist bekannt, dass sich über die Ernährung das Immunsystem unterstützen lässt. Ganz allgemein ist diesbezüglich eine abwechslungsreiche Kost, die verschiedene Vollwertgetreide, Gemüse, Obst und hochwertige Pflanzenfette und Eiweiße enthält, empfehlenswert. Auf dieser Basis werden dem Organismus eine Vielzahl an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen zugeführt, die er für die differenzierten Stoffwechselvorgänge und immunologischen Prozesse benötigt. Günstig sind biologisch angebaute Produkte, das sie in der Regel einen weitaus höheren Gehalt an Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen als konventionelle Produkte aufweisen.
Auch Sport und Bewegung – vor allem an der frischen Luft – haben eine förderliche Wirkung auf das Immunsystem. Der Stoffwechsel wird aktiviert und die Ausscheidungsfunktionen werden angeregt. Kommt man bis zum Schwitzen, so werden zusätzlich über die Haut Giftstoffe und Abfallstoffe ausgeschieden.
Gleichzeitig wird der Atem intensiver und tiefer. Es wird mehr Sauerstoff aufgenommen und mehr Kohlendioxid abgeatmet. Der Sauerstoff ist für Immunprozesse sehr wesentlich. Ein optimal mit Sauerstoff angereichertes Blut kann schnell jede Zelle erreichen und die Zellen mit dem für die Verbrennungsvorgänge so wichtigen Sauerstoff und anderen Stoffen versorgen. Auf dem Rückweg von den Zellen kann es Gifte und Eiweiße mitnehmen und ausleiten. Auch Stauungen im Lymphsystem, das ebenfalls Teil des Immunsystems ist, wird damit entgegengewirkt.
Auf diese Weise sind schon sehr günstige Bedingungen für ein starkes Immunsystem gegeben. Die bisher erwähnten bekannten Möglichkeiten könnte man als mehr äußere oder auch materielle Möglichkeiten bezeichnen. Zum Beispiel wählt man grüne Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl oder Salat aus, weil sie viele Antioxidantien enthalten. Oder man bewegt sich mehr, indem man täglich einige Runden läuft.
Neben diesen mehr äußeren oder materiellen Ansätzen, die schon sehr wirkungsvoll und in jedem Fall zu empfehlen sind, gibt es noch innere oder bewusstseinsbasierte Möglichkeiten. Beispielsweise geht man in der Ernährung nicht allein nach den Zutaten und deren gesunden Inhaltsstoffen, sondern man beginnt, die Ernährung zu gestalten, indem man von verschiedenen Fragestellungen ausgeht: Wie kann eine Mahlzeit so zubereitet werden, dass sie leicht und bekömmlich ist und damit vom Verdauungssystem gut aufgenommen werden kann, aber trotzdem substanziell ist? Oder in Bezug auf Bewegung: Wie ist beim Joggen das Spannungsverhältnis vom aufgerichteten Oberkörper mit der Wirbelsäule zu Nacken, Schultern und Armen, so dass der Atem möglichst frei fließen kann?
Indem man mit Fragestellungen bezogen auf die Qualität der Sache zu arbeiten beginnt, wird man selbst den ganzen Prozess mit seinem Bewusstsein wach und aufmerksam begleiten und man wird dazu angeregt, die Mahlzeit, die Bewegung, etc. nicht einfach nur – äußerlich – zu machen, sondern sie bei innerer Beteiligung mit Hilfe von schöpferischen Gedanken und Ideen zu gestalten.
Ganz einfach zusammengefasst könnte man sagen: es kommt nicht nur darauf an, was man macht, sondern es kommt viel mehr darauf an, wie man etwas macht und welche Bewusstseinshaltung damit verbunden ist.1
Mit dieser schöpferischen Bewusstseinsaktivität in der Ernährung, in der Bewegung und Aktivierung der Wirbelsäule und bezogen auf den Atem kann die Immunkraft auf eine sehr tiefgreifende und grundsätzliche Weise gestärkt werden. Dies kann als eine neue Kultur der Immunstärkung bezeichnet werden.
Rita Egger (März 2021)
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1 So ist es beispielsweise eine Erfahrung aus der Krebstherapie, dass eine Therapiemaßnahme, unabhängig davon, ob es sich um eine schulmedizinische oder naturheilkundliche handelt, eine größere Aussicht auf Erfolg hat, wenn der Patient selbst sich nach Abwägung aller Vor- und Nachteile voll und ganz dafür entschieden hat, als wenn er die Therapiemaßnahme nur macht, weil der Arzt es so gesagt hat.