Die integrative Kraft des Immunsystems: Basis für die Immunabwehr

– mit einem Übungsbeispiel –

Angesichts der Corona-Erkrankung stellt sich die Frage nach dem Immunsystem und wie es bestmöglich gestärkt werden kann. Eigenartigerweise wurde der grundlegenden Bedeutung des Immunsystems für die Gesundheit – gerade bei Virus-Erkrankungen – in der nun seit mehr als einem Jahr bestehenden Corona-Krise kaum Beachtung geschenkt. Stattdessen wird einseitig die Corona-Impfung propagiert, wobei die verwendeten mRNA-Impfstoffe keine ausreichenden Prüfverfahren durchlaufen haben und weder ihre Wirksamkeit, noch langfristige Nebenwirkungen bekannt sind.

Das Immunsystem wehrt seit Jahrtausenden Virus-Infektionen ab

Virus-Erkrankungen begleiten die Menschen seit Tausenden von Jahren. Auch Corona-Viren sind in vielen verschiedenen Varianten seit Jahrzehnten bekannt. Das SARS-CoV-2-Virus ist eine weitere Variante davon. Viren mutieren regelmäßig, damit sie vom Immunsystem des Menschen nicht komplett vernichtet werden. So ist es ein normaler Vorgang, dass sich das Immunsystem immer wieder mit neuen Varianten von Viren oder auch ganz neuen Viren auseinandersetzen muss. Beim Corona-Virus bleibt dies in den meisten Fällen symptomlos. In manchen Fällen entstehen typische Grippesymptome wie Fieber, Husten, Geruchs- und Geschmacksverlust und Gliederschmerzen. In ganz wenigen Fällen, vor allem bei Personen mit chronischen Vorerkrankungen oder sehr betagten Menschen, kann es zu Komplikationen wie einer, möglicherweise auch tödlichen, Lungenentzündung kommen. Das Immunsystem lernt bei dieser Auseinandersetzung das Virus kennen und kann es beim Zweitkontakt, i.d.R. ganz ohne Symptome, schnell beseitigen. Auch Varianten und Mutationen eines Virus erkennt das Immunsystem leichter und kann diese ebenfalls schnell abwehren.

Das Immunsystem ist nicht nur ein Abwehrsystem, sondern auch ein Integrationssystem

Das Immunsystem wird heute allgemein als ein reines Abwehrsystem verstanden. Bei genauerem Blick lässt sich jedoch feststellen, dass vor der Abwehr eines Virus oder eines anderen eingedrungenen Fremdstoffes noch ein anderer ganz wesentlicher Prozess stattfindet. Dieser kann als integrierende Funktion des Immunsystems benannt werden.

Das Immunsystem kann nicht sofort mit Abwehr reagieren, wenn ein Stoff in den Organismus eindringt. Sonst würde es beispielsweise auch notwendige Nahrungsstoffe eliminieren. Es ist deshalb zunächst ein integrativer Schritt notwendig: der eingedrungene Stoff muss von den zuständigen Zellen des Immunsystems ausreichend wahrgenommen werden, um dann in der Folge als fremd, ungeeignet oder eigen, geeignet beurteilt werden zu können. Erst wenn sich herausgestellt hat, dass es sich um einen zu eliminierenden Fremdstoff handelt, wird die eigentliche Abwehr angestoßen. Schließlich werden Antikörper zur spezifischen Abwehr gebildet und im späteren Verlauf werden Gedächtniszellen gebildet, die die Erfahrung mit dem bekämpften Virus für die Zukunft aufspeichern. Es ist dies eine Art Bewusstseinsprozess, der unter der Schwelle des Bewusstseins automatisch vom Organismus ausgeführt wird.

Angst schwächt die integrative Kraft des Immunsystems

Nun ist im Zusammenhang mit der Corona-Erkrankung sehr auffällig, dass seit mehr als einem Jahr ein unglaublich starkes Klima der Angst verbreitet wird. Es jagt eine höchst emotional aufgeladene Alarmmeldung die andere. Sachliche Zusammenhänge mit konkreten Bezügen fehlen häufig. Die hiermit entstehende suggestive, hoch emotionale Stimmung erzeugt Angst und Panik. Auch die durch die Corona-Maßnahmen entstandenen wirtschaftlichen Schäden und Existenznöte, die Zerstörung des Soziallebens durch die Kontaktreduktion und Isolation fördern weitere Ängste.

Angst bewirkt eine Unruhe und ein Getriebensein. Der Atem wird flacher und schneller. Er fließt nicht mehr ruhig in die Tiefe. Mit der Angst geht die ruhige Übersicht und Wahrnehmung nach außen verloren, man ist mit sich selbst beschäftigt und ist wie auf sich selbst zurückgeworfen. Es erfolgen hektische Reaktionen, die sich bis zu einer blinden Abwehr gegenüber allem Fremden, Neuen oder Anderslautenden steigern können.

Die Fähigkeit, mit klaren Gedanken oder Fragestellungen auf eine Sache hinzuschauen und diese dadurch wirklich kennen zu lernen und in der Folge beurteilen zu können, wird mit der Angst sehr stark eingeschränkt. Stattdessen entsteht einerseits eine blinde Abwehr gegenüber allem, was man nicht kennt, und andererseits verbindet man sich bereitwillig mit allem, was man (vermeintlich) kennt. Eine wirkliche Beurteilungskraft über die Förderlichkeit einer Sache und die Fähigkeit, neue sinnvolle Erfahrungen zu integrieren, ist dabei kaum vorhanden.

Auf der stofflichen Ebene des Immunsystems sind ähnliche Fehlformen bekannt. Bei einer Allergie beispielsweise erfolgt eine Art blinde Immunabwehr in einer sehr überschießenden Reaktion auf einen Stoff, der nicht gefährlich ist, wie Blütenpollen, oder sogar zu integrieren wäre, wie z.B. ein Apfel. Bei einer Autoimmunerkrankung wehrt das Immunsystem auch in einer Art blinden Reaktion sogar körpereigene Zellen ab und zerstört diese. Bei der Krebserkrankung hingegen liegt das Gegenteil vor, hier werden die Tumorzellen nicht als zu eliminierende, schädigende Zellen erkannt und fälschlich wie gesunde Körperzellen behandelt, so dass keine Abwehr erfolgt.

Die integrative Kraft kann über das Bewusstsein gezielt gefördert werden

Aus der Psycho-Neuro-Immunologie ist bekannt, dass Stress, Angst und Panik eine sehr schwächende Wirkung auf die Immunabwehr haben. Der Zustand des Bewusstseins wirkt auf das Immunsystem: fehlt im Bewusstsein die integrative Kraft, so wird diese auch im Immunsystem geschwächt und somit schwächt sich in der Folge die Immunabwehr. Oder anders ausgedrückt: Stärkt man die integrative Kraft über das Bewusstsein, so wird dies auch die integrative Kraft des Immunsystems und die damit in Zusammenhang stehende Abwehrfunktion stärken.

Eine beinaktive Übung: „Das Lot im Atem“1

In der folgenden Bewegungs-Übung kann diese integrative Kraft, die über das Bewusstsein aufgebaut wird, kennen gelernt und trainiert werden.

Bei dieser Übung steht man aufrecht und führt in einem lebendigen Bewegungsspiel einmal das eine Bein, dann das andere Bein, dann ein Bein zusammen mit einem oder beiden Armen nach oben oder zur Seite hinaus.

Es kommt nun darauf an, das Bein nicht nur einfach irgendwie anzuheben, sondern dabei das Bein mit einer fein kontrahierenden Kraft an die Hüfte heranzuziehen. Gleichzeitig sollte das Bein so gut wie möglich durchgestreckt werden. Dies unterstützt rückwirkend wiederum die kontraktile Kraft. Der Oberkörper und die Arme sollten dabei so entspannt und gelöst wie möglich bleiben. Der Atem sollte ebenfalls möglichst frei und natürlich zugelassen werden.

Man erlebt hier ein Verhältnis von einem entspannten und gelösten Oberkörper zu den aktiv eingesetzten Beinen. Dies fördert eine Freiheit und Wachheit im Kopfbereich. Der Atem kann bis ganz in die Tiefe Richtung Beckenraum einströmen und entfaltet damit eine in der Tiefe sammelnde und zusammenziehende Qualität.

Vorübung zur etwas fortgeschritteneren Yogaübung „Beinstellung“
Bei der Beinstellung wird das Bein so weit wie möglich in die Vertikale hochgeführt.

In dieser Übung wird der Wille nicht einfach spontan eingesetzt, sondern der Wille wird quasi zunächst sogar aus dem Bein zurückgehalten, indem das Bein herangezogen wird zur Hüfte. In einer Art Gegenbewegung gleitet das Bein dann in die größtmögliche Streckung hinaus. Um dies zu bewerkstelligen, braucht es zunächst eine klare gedankliche Vorstellung zu der Bewegung. Der Wille wird nicht gleich blindlings eingesetzt, sondern zurückgehalten und gesammelt und zunächst wird die Sache, die Bewegung gedanklich erfasst und vorgestellt, so dass man diese auch wirklich kennt und weiß, wie sie funktioniert.

Man stürzt sich sozusagen nicht sofort in die Bewegung, sondern lernt sie erst durch Wahrnehmung und gedankliche Auseinandersetzung kennen, so wie auch das Immunsystem nicht auf gleich in die Abwehr geht, sondern zunächst in die Wahrnehmung zu einem eingedrungenen Stoff und diesen identifiziert und somit neue Erfahrungen und Kenntnisse über diesen integriert. Erst nach dieser integrativen Tätigkeit erfolgt die Aktion der Abwehr. So ist es auch bei dieser Übung: es wird die Bewegung zuerst einmal durch Wahrnehmung und gedankliche Vorstellung richtiggehend kennen gelernt und damit integriert und dann kann es auch zu einer erfolgreichen willentlichen Umsetzung kommen.

Vertiefende Wirkung der Übung auf den Atem und Förderung der integrativen Kraft

Interessant ist hierbei, wie sich die Praxis dieser Übung auf den Atem auswirkt. Gerade durch die aufgrund von Corona über Monate bestehenden Ängste und den Panikmodus wird, wie weiter oben schon erwähnt, das tiefe Durchatmen erschwert. Durch die Angst entsteht eine starke Fixierung im Atem. Der Atem wird damit unruhig und flach.

Bei dieser beinaktiven Übung mit dem kontraktilen Ansatz kann der Atem auf ganz natürliche Weise bis in die Tiefe des Beckenraumes hinunterströmen. Dieser Atemfluss kann wie ein Lot, das sich aufrichtet, erlebt werden. Davon leitet sich der Name dieser Übung ab. Mit der Vertiefung des Atems weichen Unruhezustände zurück und eine Ruhe bei gleichzeitiger Wachheit und Klarheit im Denken kann sich entwickeln. Man ist nun nicht mehr in einem unruhigen Getriebensein auf seinen Körper zurückfixiert, sondern es eröffnet sich ein ruhiges Empfinden, bei dem man einerseits eine ruhige Wahrnehmung zu seinem eigenen Körper aufbauen kann und sich mit diesem natürlich verbunden erlebt, und andererseits die vorgenommene Bewegung in eine kraftvolle Umsetzung bringen kann.

Man muss selbst aus bedrängenden Situationen mit seinem Bewusstsein nicht entfliehen, sondern kann darauf hinschauen, sie wahrnehmen, sich damit auseinandersetzen, ohne dass man in einen Aktionismus gerät. Man hält den Willen sogar erst einmal zurück und erst wenn man sich klar ist über die Situation, kommt die willentliche Umsetzung. Auf diese Weise wird eine integrative Kraft im Bewusstsein gefördert, die wiederum die Integrativkraft des Immunsystems und in der Folge die Abwehr stärkt.

Diese integrative Fähigkeit des ruhigen Hinschauens und Hinblickens auf eine Sache und der Auseinandersetzung mit dieser über einige Zeit, bevor man nach einer wohlüberlegten Entscheidung zur Handlung schreitet, kann in jeder Hinsicht im alltäglichen Leben angewendet werden. Beispielsweise entscheidet man sich in Bezug auf die Corona-Impfung nicht schnell dafür oder dagegen, sondern trifft erst nach einer sorgfältigen Auseinandersetzung und Abwägung der verschiedenen relevanten Aspekte eine Entscheidung, die dann zur Umsetzung kommt.2 Die Immunabwehr wird durch die Stärkung der integrativen Funktion auf entscheidende Weise unterstützt, unabhängig davon, ob man sich letztlich für oder gegen die Impfung entscheidet.

verfasst von: Rita Egger

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1Eine noch tiefergehende Beschreibung zu dieser Übung finden Sie in dem Buch von Heinz Grill: Der freie Atem und der Lichtseelenprozess, S. 75.

2Interessante Ausführungen hierzu sind z.B. zu finden im Video „Corona-Impfung aus geistiger Sicht“ mit Heinz Grill: https://www.youtube.com/watch?v=a1DrGIMDkyg und dem Artikel „Wie können Impfschäden durch Spiritualität verhindert werden?“: https://heinz-grill.de/impfung-gewissensfrage/.

Die Aktivierung der Spannkraft der Wirbelsäule und Immunstärkung

– das Dreieck, trikonasana

Sport und Bewegung in einem sinnvollen Maß stärken allgemein das Immunsystem. Das ist heute bekannt. Mit der Bewegung wird das Kreislaufleben und die Stoffwechselaktivität angeregt. Auch die Atmung kann in der Regel tiefer in den Körper eingreifen. All dies trägt dazu bei, dass auch das Immunsystem eine Stärkung erhält.

Das Immunsystem ist ein Wahrnehmungssystem

Das Immunsystem muss für die Erfüllung seiner Aufgabe sehr wichtige Wahrnehmungsprozesse leisten. Dringen Viren, Bakterien oder an dere Fremdstoffe in den Organismus ein, so ist die erste Tätigkeit des Immunsystems, dass die unspezifischen Abwehrzellen diesen Eindringling zunächst einmal genau inspizieren, um ihn dann als fremd oder als nicht fremd zu beurteilen. Ist beispielsweise ein Virus als tatsächlich fremd und schädlich erkannt worden, so wird es von verschiedenen Zellen des Immunsystems inaktiviert und vernichtet. Schließlich werden auf Basis dieser Erkenntnis Gedächtniszellen gebildet, die bei einem nächsten Kontakt mit dem gleichen Virus sehr schnell und direkt reagieren können. Mit der intensiven Wahrnehmungstätigkeit der Immunzellen entsteht somit eine weiterentwickelte Erkenntnisfähigkeit.1

Das Dreieck und die spannkräftige Ausdehnung der Wirbelsäule

Hier möchte ich mit dem Dreieck, eine Yogaübung, eine ganz spezifische Art der Bewegung aufzeigen, wie sie von Heinz Grill (anthroposophischer Heilpraktiker, Geistforscher und Begründer des Yogaweges „Neuer Yogawille“) entwickelt wurde. Die praktische Ausführung der Übung ist folgendermaßen:

Das Dreieck ist eine Übung, bei der Sie die Beine in einen weiten Dreiecksstand stellen und den Oberkörper mit angehobenen Armen seitlich hinausführen. Wesentlich ist hierbei, dass der Oberkörper nicht nur zur Seite gebeugt wird, sondern dass die Bewegung mit einer aktiven, spannkräftigen Ausdehnung der Wirbelsäule erfolgt. Die Region der Flanken kommt hierbei in eine weite Dehnung.

Die Gliederung in der Bewegung fördert die Spannkraft

Die Aktivierung der spannkräftigen Ausdehnung der Wirbelsäule zur Seite findet nicht im ganzen Oberkörper statt, sondern es gibt spezifische Bereiche, wo sie sinnvollerweise angesetzt wird. Dies ist in etwa auf Höhe des Magens. Hier liegt das im Yoga bekannte Sonnengeflecht oder manipura chakra, ein Energiezentrum. Die oberen Regionen des Oberkörpers, sowie die Schultern, der Nacken und die Arme sollten dabei möglichst entspannt bleiben. Achten Sie weiterhin auf einen stabilen Stand als ruhige Basis.

Der untere Arm sollte auf keinen Fall stützen, sondern nur leicht das Bein berühren. Der Halt für die Seitwärtsausdehnung liegt auf Höhe des Sonnengeflechts.

Die ausdehnende Bewegung wird zuerst über die Flanke nach oben herausgeführt und dann erst zur Seite fortgesetzt (siehe eingezeichnete Linie). Auf diese Weise findet die Bewegung in eine große Weite.

Praktizieren Sie das Dreieck zwei bis drei Mal auf jeder Seite

Es braucht eine exakte Wahrnehmung, wo genau die Spannkraft aufgebaut wird und wo hingegen eine Entspannung oder Loslösung stattfindet. Damit diese Gliederung in der Bewegung gelingt, kann man nicht in seinem subjektiven Gefühl zum Körper bleiben. Es ist notwendig, eine objektive Wahrnehmung gegenüber dem eigenen Körper aufzubauen.

Die objektive Wahrnehmung unterstützt die Erkenntnisfähigkeit

Mit dieser objektiven Wahrnehmung gegenüber dem eigenen Körper verbunden mit der gedanklichen Vorstellung der Gliederung lernen Sie Ihren eigenen Körper, seine Blockaden und Fixierungen, aber auch seine Möglichkeiten der Ausdehnung in der Bewegung besser kennen. Man lernt, sich einer Sache wahrnehmend gegenüberzustellen und entwickelt damit im Allgemeinen mehr Selbstkraft gegenüber den Phänomenen. Ganz ähnlich wie beim Immunsystem entsteht auch hier eine sich weiter entwickelnde Bewusstseinsentfaltung und reifere Erkenntnisfähigkeit.

Bewegung, Dreidimensionalität des Raumes und Erleben von Weite

Eine Bewegung entwickelt sich immer im Zusammenhang mit dem umgebenden Raum. Man kann sich mehr in den Raum hinein ausdehnen oder auch mehr aus dem Raum zurückziehen. Es ist aber nicht möglich, sich außerhalb des Raumes zu bewegen. So ist es sehr förderlich für die Entwicklung einer spannkräftigen Ausdehnung aus der Region des Sonnengeflechts, ein Bewusstsein für den Raum aufzubauen.

In der folgenden von Heinz Grill entwickelten Zwischenübung kommt besonders ein Erleben der drei Dimensionen des Raumes zum Tragen: die Breite oder Horizontale, die Höhe und die Tiefe des Raumes.

Nehmen Sie hierfür wieder einen weiten Dreiecksstand mit den Beinen ein. Die Arme werden etwa auf Herzhöhe vor der Brust angewinkelt. Achten Sie auf einen stabilen, ruhigen Stand und auf eine möglichst große Entspannung von Schultern, Nacken und auch der Arme. Der Atem sollte möglichst leicht und frei fließen können. Strecken Sie nun die Arme wie Flügel zur Seite während Sie sich gleichzeitig zur Seite drehen. Lassen Sie dabei den Atem sanft in die Lungen einströmen. Die Drehung wird aus der Region des Sonnengeflechts auf Höhe des Magens angesetzt. Es handelt sich nicht nur um eine Drehung, sondern um eine sanft nach oben anhebende Bewegung. Auch die Arme steigen dabei leicht nach oben. Kehren Sie wieder zur Mitte zurück und lassen dabei den Atem wieder ausströmen. Wiederholen Sie die gleiche Bewegung zur anderen Seite. Insgesamt sollte die Bewegung drei Mal zu jeder Seite ausgeführt werden.

Zum Abschluss führen Sie die Arme gestreckt nach oben über den Kopf. Achten Sie dabei wieder darauf, dass Sie aus dem Sonnengeflecht sanft mit der Wirbelsäule nach oben streben und die Arme die Bewegung nur fortleiten. Nach einem kurzen Halten führen Sie die Arme in einer weiten Seitwärtsbewegung wie ein weiter Kreis wieder nach unten.

Nach der Praxis dieser Zwischenübung werden Sie bemerken, wie der Atem leicht und weit fließt. Weiterhin ist ein bewussteres Empfinden gegenüber dem Raum entstanden. Man erlebt den Raum mehr dreidimensional und damit erlebt man auch die Weite des Raumes deutlicher.

Nachdem in dieser Zwischenübung dieses Empfinden einer Weite des Raumes aufgebaut wurde, ist es sinnvoll die Grundübung des Dreiecks wie oben beschrieben noch einige Male auf beide Seiten auszuführen.

Angst und Panik stören die objektiven Wahrnehmungsprozesse im Außen

Angst und Panik, wie sie momentan sehr stark durch die Corona-Situation verbreitet sind, wirken immer verengend auf den Menschen. Dies zeigt sich unmittelbar am Atemprozess: der Atem wird flach und fixiert. In der Folge werden die Lungen mangelhaft durchlüftet, womit auch leichter Atemwegserkrankungen eintreten können. Aber auch auf das Beziehungsleben entstehen Auswirkungen. Man zieht sich mehr auf sich selbst zurück, man möchte nicht mehr so gern nach außen in Beziehung treten. Somit bleibt man mehr in seiner Subjektivität und geht weniger in eine aktive und objektive Wahrnehmung nach außen. Dies wirkt wiederum schwächend auf den Menschen, er muss sich schließlich immer mehr schützen, indem er sich immer weiter auf sich selbst zurückzieht und isoliert. Das Immunsystem, das ein Wahrnehmungssystem ist, wird auf diese Weise tendenziell schwächer.

Die eigenaktive Wahrnehmungstätigkeit wirkt stärkend auf das Immunsystem

Aus diesem Grund ist es sehr förderlich, eigenaktiv eine objektive Wahrnehmungstätigkeit, die die Außenwelt differenziert und gegliedert wahrnimmt, aufbauen zu lernen und damit die sowohl psychisch, wie auch physisch verengende und einschnürende Wirkung von Angst und Panik überwinden zu lernen. Es eröffnet sich eine Weite und neue Erkenntnisse können entstehen. Der Mensch wird in seiner Objektivkraft und damit in seiner psychischen Spannkraft gestärkt. Dies wirkt weitend und intensivierend auf den Atem, Enge und Blockaden können sich lösen und damit kann auch der Kreislauf wieder natürlicher und freier fließen.

Die eigene gezielte Aktivität, die hier über die spannkräftige Ausdehnung auf den Körper übertragen wird, wirkt durchwärmend und anregend auf den Stoffwechsel und das Immunsystem. Eine weitere Erfahrung aus dieser Art der Praxis ist, dass eine gezielte und gegliederte Aktivität immer regenerierend wirkt und mit einer Freude verbunden ist. Man lernt, seinen Willen gezielter einzusetzen und damit Verausgabungen an der falschen Stelle vorzubeugen.

verfasst von: Rita Egger

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1 Vgl. hierzu den Artikel „Die Stärkung des Immunsystems durch die Auseinandersetzung mit dem Bösen“, https://heinz-grill.de/immunsystem-moral/, Stand: 11.3.2021.

Anregung einer gesunden Wärmebildung über die Ernährung

Die Wärme spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit des Menschen. Bereits kleine Schwankungen haben weitreichende Auswirkungen. Bei einer infektiösen Erkrankung zum Beispiel tritt als Immunreaktion das Phänomen des Fiebers auf, das die so wichtige Aufgabe hat, die Eliminierung von Krankheitserregern zu erleichtern. Eine Fieberreaktion bei Infektionskrankheiten ist eine gesunde Abwehrmaßnahme des Organismus und sollte deshalb nicht vorschnell mit fiebersenkenden Mitteln nach unten gedrückt werden. Heute liegt sogar die Problematik vor, dass viele Menschen gar kein Fieber mehr bekommen. Es ist dies ein Ausdruck für eine zu starke Erkaltung des Organismus. Besonders auffällig ist beispielsweise, dass Menschen die an Krebs erkrankt sind, in der Regel schon jahrelang keine Fieberreaktionen mehr aufweisen.

Stoffwechselwärme und Wärmeäther wirken für den gesunden Wärmehaushalt zusammen

Die Wärmebildung im Menschen entsteht bekanntermaßen durch die Stoffwechselaktivität. Bei sportlicher Betätigung wird diese Stoffwechseltätigkeit sogar bis zum Schwitzen gesteigert. Auch die Ernährung hat eine wichtige Bedeutung für die Wärmebildung im Menschen. So erfolgt mit der Nahrungszufuhr und die sich daran anschließende Stoffwechseltätigkeit ein Wärmeanstieg. Jeder kennt die Erfahrung, wie einem nach einem kräftigen Essen richtig heiß werden kann.

Es gibt nun noch eine andere Art der Wärme, die ebenfalls von großer Bedeutung für den Wärmehaushalt ist. Es handelt sich hierbei um eine Wärmequalität, die nicht physisch wie die Stoffwechselwärme ist. Diese Wärme wird in der anthroposophischen Medizin als Wärmeäther bezeichnet.

Die Stoffwechselwärme strahlt zentrifugal, von innen nach außen, aus dem Körper aus. Der Wärmeäther hingegen wirkt zentripetal, von außen nach innen durchdringend bis in die Tiefe der Körperzellen. Es ist damit auch das Empfinden einer Zentrierung bei gleichzeitiger Offenheit nach außen verbunden.

Für einen gesunden Wärmehaushalt benötigt es sowohl die Wärme aus dem Stoffwechsel, wie auch die ätherische Wärme. Die Stoffwechselwärme kann beispielsweise mit dem Trinken eines heißen Tees angeregt werden. Der Wärmeäther ist hierbei noch nicht unbedingt berührt. Man könnte auch sagen, der Wärmeäther betrifft mehr die Qualität der Wärme, während die Stoffwechselwärme sich mehr auf die Quantität der Wärme bezieht. Wie kann aber der Wärmeäther, der auf sehr subtile Weise wirksam wird, eine sinnvolle Anregung finden? Dies möchte ich am Beispiel der Ernährung aufzeigen.

Wie entsteht der Wärmeäther?

Der Wärmeäther entsteht am meisten, wenn der Mensch eine Sache mittels seiner Ideen- und Gedankenkraft kreiert. Bezogen auf eine Mahlzeit, die er zubereitet, heißt das, dass man mit einer Idee zu einer Mahlzeit beginnt, sich diese genau überlegt und dann diese Idee in genau bemessenem Maß in die Umsetzung bringt. Der Wärmeäther kommt nicht dadurch in das Essen, dass man die Zutaten kocht und ihnen auf diesem Wege Wärme zuführt, sondern er kommt mit der gedachten Idee und der daraus entwickelten Gestaltung unmittelbar durch den Menschen hinein. Ein Rezept zu einem Gericht sollte deshalb nicht einfach nur nachgekocht werden, sondern es sollte mehr als eine Anregung für mögliche Kombinationen von Lebensmitteln dienen und es kann eine Unterstützung in Bezug auf Mengenverhältnisse sein. Der Koch bringt die Idee, die anhand dieses Rezeptes zum Ausdruck kommen kann, in eine eigenständige Vorstellung und setzt diese dann praktisch um.

Es kann eine einfache, ganz allgemeine Grundidee für eine Mahlzeit sein: das Essen ist in seiner Gesamtheit harmonisch aufeinander abgestimmt, wobei die einzelnen Bestandteile individuell nach ihrer jeweiligen Charakteristik gut herausgestaltet sind.

Die Umsetzung einer Idee bei der Zubereitung einer Mahlzeit

Das folgende Gericht ist eine süße Hauptspeise. Kurz gekochte und gequollene Haferflocken werden mit gerösteten Mandeln garniert und dazu werden Apfelscheiben mit Rosinen und als Eiweißbeilage Jogurt gereicht.

Die Haferflocken wurden kräftig mit verschiedenen Gewürzen wie Vanille, Kardamom, Zimt und Nelken gewürzt. Das Getreide benötigt generell viele Gewürze, da es selbst wenig Eigengeschmack besitzt. Die Gewürze mit ihren vielseitigen Aromen verleihen dem Getreide einen charakteristischen Geschmack. Das Getreide bildet nur sehr kleine unscheinbare Blüten und betont sehr stark mineralische Prozesse. Es enthält deshalb viele Mineralien, wohingegen ihm das blütenhafte Element fehlt. Das Blütenhafte kennzeichnet sich durch leuchtende Farben und aromatische, sich verströmende Düfte. Bei den Gewürzen hingegen ist das Blütenhafte sehr stark ausgeprägt und somit sind sie eine sinnvolle und notwendige Ergänzung der Getreide. Ein gut gewürztes Getreide kommt dem Menschen mehr entgegen, es ist aufgeschlossener und damit auch leichter verdaulich.

Heinz Grill widmet den Gewürzen in dem von ihm verfassten Ernährungsbuch ein ganzes Kapitel und betont ihre Bedeutung hinsichtlich der Verdaulichkeit und der Gesamtharmonie eines Essens:

„Ein Getreidegericht oder auch eine Gemüsespeise ist ohne Gewürz schwerer verdaulich. Die Gewürze in ihrer spezifischen Bedeutung haben die wohlwollende Eigenschaft, dass sie die Natur des Nahrungsmittels auf sanfte Weise mit ätherischen Ölen, Harzen oder Aromastoffen durchdringen und sie auch zu verändern vermögen. Sie führen die Speisen dem Verdauungsvorgang näher. Eine gute Küche benötigt deshalb eine reichhaltige Auswahl an Gewürzen. Dabei sollte man beachten, dass man nicht erst am Ende, nach dem Kochen, das Gewürz passiv hinzufügt, sondern dass man es im richtigen Moment in den gesamten Gestaltungsprozess der Zubereitung miteinbezieht, denn das Gemüse oder Getreide sollte sich nicht nur an der Oberfläche, sondern im ganzen Geschmack mit dem Gewürz verbinden. Dann, wenn das Würzen im richtigen Maße und in der Qualität der Auswahl gelingt, entsteht ein in der Harmonie gesteigertes Gericht.“1

Am Ende des Kochprozesses wurde dem Getreide eine kleine Menge Honig hinzugefügt, um die Süße der Haferflocken noch etwas zu unterstützen. Der Honig ist ebenfalls sehr stark blütenhaft. Er wurde von den Bienen aus Tausenden von Blüten gesammelt. Da er sehr konzentriert ist, sollte er nur in kleinen Mengen verwendet werden. Das Getreide benötigt auch immer etwas Fett. Hier wurde etwas Kokosmus untergerührt. Es gibt eine sämige Komponente und ein zartes nußartiges Aroma.

Die Mandeln wurden in der Pfanne leicht geröstet, damit sie intensiver schmecken. Das Rösten sollte nur sehr vorsichtig erfolgen, damit die Mandeln nicht bitter werden. Die Mandeln sind mit ihrer Festigkeit eine gute Ergänzung zu den Haferflocken, die eine fast breiige Konsistenz haben. Für den erwachsenen Menschen ist es günstig, wenn die Ernährung nicht zu weich und breilastig ist, denn er benötigt auch etwas zu beißen. Das kleine Kind ernährt sich von Brei, der Erwachsene, der eigenständig im Leben steht und sich mit dem Leben konfrontieren und auseinandersetzen muss, benötigt auch in der Ernährung eine größere Anforderung.

Die Äpfel wurden in halbmondförmige Scheiben geschnitten. Sie geben mit ihrer größeren Festigkeit und ihrer Form den sehr weichen Haferflocken ein Formelement. Die Apfelscheiben wurden kurz in heißem Sesamöl gedünstet, damit sie sich dem gekochten Gericht besser zugliedern. Rosinen wurden hinzugemischt und ganz fein geschnittener Ingwer verleiht einen zitronig-frischen, leicht scharfen Geschmack. So kommt zu dem Süßen des Getreides und der Rosinen, was entspannend und lösend wirkt, auch eine leicht zusammenziehende und wach machende Komponente hinzu.

Als eiweißreiche Beilage wird Jogurt gereicht. Er gibt mit seinem leicht säuerlichen Geschmack ebenfalls eine zusammenziehende und erfrischende Komponente.

Würde man beispielsweise zu den gekochten Haferflocken Apfelmus und Jogurt servieren, so wäre die gesamte Speise in ihrer Konsistenz zu weich und formlos. Auch die Farbgebung wäre bei dieser Zusammenstellung sehr einseitig. In der hier gewählten Kreation wird die Farbigkeit durch die kräftig braune Schale der Mandeln und die braunen Rosinen unterstützt. Hätte man zum Beispiel auch noch Orangenschnitze zur Verfügung, könnte die Farbgebung mit der leuchtend orangen Farbe nochmals weiter betont werden.

Grundsätzlich ist es günstig, wenn die Zutaten aus biologischer Landwirtschaft stammen, da hier keine giftigen Pestizide und künstlichen Dünger verwendet werden. Biologisch gezogene Gemüse und Getreide enthalten in der Regel mehr Mineralien und Vitamine als konventionell hergestellte. Auch ist es günstig, Getreide in seiner vollwertigen Form als „Vollkorn“ und nicht geschält oder in Form von Auszugsmehlen zu verwenden. Wenn die Randschichten entfernt werden, geht auch ein Großteil der Mineralien, die vor allem in den Randschichten angereichert sind, verloren.

Ein harmonisches Gericht mit veredelter Qualität ist das Ergebnis der menschlichen Gestaltungskraft

Die Idee für eine Mahlzeit darf in der Zubereitung durchaus mit viel Phantasie in die Umsetzung kommen. Es sollten die Gedanken weder rein intellektuell nach Zahlen und gesunden Inhaltsstoffen ausgerichtet sein, noch sollten die Gedanken in eine utopische weltenferne Phantasie abgleiten. Ein guter Bezug zum Wesen und zur Charakteristik der verwendeten Lebensmittel ist wichtig, um sie auf sinnvolle Weise zubereiten zu können.1 Der Koch knüpft mit der Idee an der vorliegenden Realität an und führt diese in eine ideale Ausgestaltung. Die einzelnen Anteile wie Haferflocken, Äpfel, Mandeln und Joghurt, welche vom Koch individuell herausgestaltet werden, verbinden sich zu einem harmonischen Gericht, das in seiner Gesamtheit eine veredelte Qualität aufweist. Die Erweiterung oder Verwandlung auf eine höhere Stufe ist charakteristisch für den Wärmeäther. Die vom Menschen hervorgebrachte gedankliche Gestaltungskraft bei der Nahrungszubereitung stärkt den Wärmeäther auf intensive Weise.

verfasst von: Rita Egger

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1Grill, Heinz: Ernährung und die gebende Kraft des Menschen. Die geistige Bedeutung der Nahrung, S. 145.

1Das Buch „Ernährung und die gebende Kraft des Menschen. Die geistige Bedeutung der Nahrung“ von Heinz Grill gibt hierfür eine sehr wertvolle und tiefgreifende Grundlage. Auch die Schriften von Udo Renzenbrink über die Ernährung sind sehr zu empfehlen.